Restauration (37)

31. März bis 10. April 2010

Ein Telefonat und die Halter für die hintere Stoßstange sind bald auf dem Weg. Mark, der Gute, hatte noch welche, die er uns überlassen kann. Den Ausgleichsbehälter, den wir nur provisorisch geflickt haben, hat er auch noch und ich hoffe, das Päckchen trifft bald bei uns ein.

Mittlerweile hat Markus auch noch die vordere linke Ecke geschweißt. Ein echtes Kunstwerk in einem Stück ohne Kantbank o. ä. und von Hand gedängelt.


Ostersonntag sind wir in den hohen Norden gefahren, wo wir ein Alu-Hardtop ersteigert hatten. Thomas, der Verkäufer, war so nett uns das Ding sogar an diesem Feiertag auszuliefern und uns auch noch einen leckeren Kaffee zu kochen und so konnten wir den Tag gut nutzen. Auf dem Rückweg sind wir dann noch in Westerstede vorbeigefahren und haben, nebst Kaffee und Kuchen, unseren kleinen Kompressor gegen einen großen ausgetauscht.

Ostermontag haben wir dann alles ausgeladen und den Kompressor direkt ausprobiert. Jetzt klappte auch das Sandstrahlen der schwer zugänglichen Ecken der Ladefläche. Wir haben das direkt fertig gemacht und anschließend im Laufe der letzten Woche mit Rostumwandler, Rostschutz, Farbe und Klarlack behandelt.

Da die vordere Ecke nun fertig ist, konnte die Front nun auch endlich zusammengebaut werden.


Als nächstes werden die hinteren Ecken der Cabine fertiggestellt. Die Felgen sind schon grundiert und warten auf die Lackierung. Sobald das fertig ist, kommen die Reifen und die Ladefläche drauf und dann wollen wir den Wagen umdrehen, damit wir die Arbeiten am hinteren Ende fertigstellen können.

Liebe Grüße
Eure

Restauration (36)

24. bis 30. März 2010

Juhu, wir haben eine Anhängerkupplung. Michael war schon seit einiger Zeit auf der Suche danach, weil es zum jetzigen Zeitpunkt recht einfach wäre, sie zu installieren und wir später nicht wieder alles abmontieren müssten. Außerdem könnten wir sie in einem Abwasch vom TÜV eintragen lassen. Ich habe eine günstige Universalkupplung bei M&F gefunden und nach einem kurzen Telefonat per Internet bestellt. Zwei Tage später lag ein riesiges, sauschweres Paket vor unserer Tür – der arme Zusteller. Michael hat sich riesig über diese Überraschung gefreut und gleich meinen Bruder angerufen um ihm die Neuigkeit zu erzählen. Jetzt liegt die Kupplung in der Scheune und wartet darauf, eingebaut zu werden. Vorher muss aber die Ladefläche drauf, damit man sieht, wo der Abschluss ist und wie man die Kupplung positionieren muss.

Samstag bin ich mal die ganzen alten Fotos durchgegangen und habe dabei noch einmal die Geschichte des Pickups nachvollzogen. In der darauf folgenden Nacht wurde ich wach und konnte nicht mehr schlafen, weil etwas in meinem Kopf herumgeisterte: „Wo sind eigentlich die Halter für die Stoßstange?“


Michael war der Meinung, die müssten noch in der Scheune liegen und machte sich Sonntagnachmittag auf die Suche; leider erfolglos. Die Halter sind verschwunden. Wahrscheinlich sind sie versehentlich in den Schrott geraten, den wir zwischendurch mal haben abholen lassen. Nun ist guter Rat teuer. Wo bekommen wir neue Halter her? Wir haben da zwar schon ein paar Ideen, aber das verzögert die Arbeit mal wieder ungemein.

Und dann fehlt uns anscheinend noch ein Schalter. Irgendetwas mit dem Licht stimmt nicht. Ob es ein Blinker ist, der defekt ist oder das Fernlicht, da bin ich mir gerade nicht sicher. Ich weiß nur, dass es sich um einen bekannten Fehler des Multifunktionshebels handelt und nun sind wir auf der Suche nach dem richtigen Ersatzteil, was sich als nicht ganz so einfach herausstellt. Ich denke aber, unser DocV8 Jürgen wird uns sicher weiterhelfen können.

Gestern Abend war mein Bruder noch einmal da und hat schnell noch ein Leck in der Bremsanlage repariert, bevor er morgen in den Kurzurlaub abrauscht. Eine der Leitungen hatte einen winzigen Riss und musste neu gebördelt werden. Jetzt ist das Bremssystem endgültig dicht und wir sind jetzt schon gespannt, wie die Werte auf dem Bremsenprüfstand ausfallen.

Heute soll wieder geschweißt werden und ich komme hoffentlich dazu, mit meinen Spachtel- und Schleifarbeiten weiterzumachen

Liebe Grüße
Eure

Restauration (35)

Dienstag, 23. März 2010
Michael und Olli haben fast 80% der Elektrik geschafft. Nachdem die Blinker nicht richtig funktionierten und auch sonst noch einiges noch im Argen war, haben die beiden das Armaturenbrett kurzerhand demontiert. Olli hat alle Kabel einzel geprüft und alles, was überflüssig war, herausgenommen. Dann wurden die Boxenkabel neu gelegt und die Elektrik für das europäische Radio vorbereitet.
Dass die Blinker es nicht taten, lag am Relais. Das ist jetzt auch gerichtet und nun funktionieren sie und wir sind wieder einen Schritt weiter. Yeehaa!

Liebe Grüße
Eure

Restauration (34)

18. März bis 22. März 2010

Olli konnte nicht schlafen und wachte in der Nacht von Samstag auf Sonntag mindestens dreimal auf. Er wurde den Gedanken nicht los, warum der Pickup nicht richtig laufen wollte. Und so bekamen wir am Sonntag früh um kurz nach 10 Uhr die erste SMS, ob wir denn wach wären. Waren wir und deshalb stand Olli auch kurz darauf bei uns auf der Matte. Eigentlich wollte er frühestens Dienstag Abend wiederkommen, aber jetzt war er doch schon wieder da und brannte darauf, das Problem des nicht anspringenden Pickups zu lösen.

Mehrere Ideen standen im Raum: War die Zündfolge eventuell doch noch nicht richtig? Konnte man die „Eier“ des TBI eventuell durch Reinigung wieder ans Laufen bringen? Was war mit den Kabeln?

Zwei Stunden nachdem Michael mit meinem Bruder in der Scheune verschwunden war, kam eine SMS von Michael: "Komm rüber!"

Tja, und was soll ich Euch sagen: Olli ist ein Genie! Der Pickup läuft! Richtig! Er läuft richtig! Hört sich an, wie ein V8! Ist das ein geiles Geräusch. Juhuuuu! Ich startete das Ding immer wieder. Es war so ein tolles Gefühl, diesen Wagen, der in Deutschland noch keinen Meter auf Benzin gefahren war, endlich am Laufen zu haben.

Die Zündfolge war übrigens richtig und die Eier waren mittlerweile auch gut gängig, aber ein Kabel war gebrochen. Hier kam kein Strom an. Dieses wurde schnell mal ausgetauscht und damit läuft der Kleine jetzt.

Hier lag der Fehler. Eines der Kabel war gebrochen und führte keinen Strom mehr:

Ein Bild war ich Euch noch schuldig, nämlich das mit der wieder hergestellten Schnauze. Aber da wir festgestellt haben, dass am linken vorderen Schweller doch noch Schweißbedarf besteht, mussten wir den linken Kotflügel wieder abmontieren und dazu musste auch der Grill und die Stoßstange wieder demontiert werden. Deshalb verschiebe ich dieses Bild auch in einen der nächsten Posts.

Aber was ich Euch zeigen kann, sind Markus geniale Schweißarbeiten:

Die Vorbereitung: Die rostigen Stellen werden entfernt und sauber ausgeschnitten. Das Blech wird mit Rostschutzfarbe versiegelt.
Hier wird eines der neuen Bleche zurechtgeschnitten:

Der Künstler bei der Arbeit:

Das erste Blech ist drin:


Und Nummer zwei:

Das Ergebnis:

Zm Schluss noch Rostschutz drauf:

Und so wird es dann aussehen, wenn gespachtelt und geschliffen wird. Dies ist die andere Seite. Hier sind die Schweißarbeiten abgeschlossen und Markus bringt mir gerade bei, wie man spachtelt und schleift. Und weil ich den Rostschutz ganz alleine aufgebracht habe, sieht es auch nicht so schön aus, wie auf der anderen Seite. Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Was muss denn nun eigentlich noch gemacht werden?

  • Wahrscheinlich muss doch noch einer der Spurstangenköpfe repariert werden. Er scheint ausgeschlagen zu sein.
  • Es sind noch Schweißarbeiten am linken vorderen Schweller auszuführen und die Karosseriearbeiten – Spachteln, Schleifen und Lackieren – sind abzuschließen.
  • Die Ladefläche muss noch an ein paar Stellen entrostet und ausgebessert werden.
  • Die Auspuffanlage muss zusammengeschweißt und installiert werden.
  • Ein Anschluss der Bremsleitung ist noch undicht und muss nachgebördelt bzw. ausgetauscht werden.
  • Die Frontmaske, die Ladefläche und die beiden Stoßstangen müssen wieder angebracht werden und die Motorhaube fehlt auch noch und natürlich auch die Ladeflächenabdeckung. Oben wartet auch noch die Sitzbank darauf, endlich wieder eingebaut zu werden.
  • Die Felgen, die wir bei ebay ersteigert haben sind zum Sandstrahlen weg und werden danach Pulverbeschichtet. Die Reifen, ebenfalls über ebay ersteigert und im Laufe des langen Winters abgeholt, liegen in der Halle und warten auf die Montage.
  • Die Zündkerzen wollten wir noch austauschen und ein ordentlicher Luftfilter fehlt auch noch.

Ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen, denn nach Abschluss dieser Arbeiten wollen wir uns ein Kurzkennzeichen holen und den Wagen erst einmal ein, zwei Tage fahren, damit sich alle Schmierstoffe verteilen und alle Teile sich setzen können. Danach fahren wir dann endlich zum TÜV. Als Zeitfenster haben wir uns hierfür die letzten zwei Aprilwochen vorgenommen. Denn dann haben wir Urlaub und können uns um alles kümmern.


Also drückt uns die Daumen – aber feste!!!


Liebe Grüße
Eure

Restauration (33)

26. Juni 2009 bis 17. März 2010

Asche auf mein Haupt – war ich faul!!!

Mit Schrecken habe ich vor ein paar Tagen festgestellt, dass ich seit über einem halben Jahr – ja, fast seit einem dreiviertel Jahr nichts mehr geschrieben habe. Es gab auch schon Beschwerden darüber, nun ist mir auch klar warum.

Tja, warum ist so viel Zeit vergangen, seit meinem letzten Eintrag? Da waren zum einen gesundheitliche Hindernisse. Dann hatten wir ein großes Fest vorzubereiten, welches uns zeitlich und auch finanziell ein wenig zurückgeworfen hat und danach wurde es auch schon kalt. Der Winter war lang und frostig und tatsächlich ist in dieser Zeit nicht viel passiert. Wegen der Kälte war es in der Scheune nicht auszuhalten, und zudem haben wir auf Teile gewartet, was uns ganz schön viel Zeit gekostet hat. Aber nun haben wir fast alles und seit ca. vier Wochen geht es auch kräftig weiter. Ihr dürft gespannt sein, denn seit dem letzten Wochenende ist eins klar – es gibt Licht am Ende des Tunnels und das Projekt wird vollendet werden. Sicher!

Wo waren wir stehengeblieben? Nachdem die Fahrerkabine wieder aufgesetzt war, konnten wir das Differential schließen, als die Schrauben und die Dichtung eingetroffen waren. Als wir die Kurbelwelle wieder mit dem Getriebe und der Achse verbinden wollten, stellten wir fest, dass das Mittelstück, die Schelle, welche die Welle hält, einen minimal anderen Lochabstand hat als das Gegenstück an der Hinterachse, welche mit dem neuen Rahmen kam. Da war guter Rat teuer. Wir baten Stefan, uns eine neue Schelle anzufertigen, was er auch gerne gemacht hat. Als wir aber einmal bei unserem Lieblings-Ami-Schrauber waren und ihm zufälligerweise davon erzählten, riet er uns ab, hierfür irgendetwas anderes, als die Originalbefestigung zu verwenden, da es sonst zu massiven Problemen kommen könne. Glücklicherweise konnte man die Befestigung aber bestellen und sie kam mit auf die lange Liste für die Teile aus den USA.

Hier standen schon die Hydraulikschläuche drauf, die wir ja bei der Demontage leider beschädigt hatten, weil sie so fest saßen. Außerdem noch eine Menge Kleinteile, wie zum Beispiel die Einstellschrauben für die Lampen.

Michael hat diesen Winter unter anderem damit verbracht, ebay nach allen möglichen Teilen für unser Auto zu durchsuchen. Dabei gelangen ihm Schnäppchen, wie ein komplettes Set an zölligen Schlüsseln, die uns manches Mal wirklich gute Hilfe geleistet haben, oder ein kompletter zölliger Schraubensatz mit allen Schrauben, Springscheiben und Muttern, die uns noch fehlten. Aus Amiland kamen auch die Karosserieschrauben. Wahnsinn, um wieviel Kleinkram man sich kümmern muß.

Die Bremsleitungen konnten wir hier besorgen. Es gibt sie als Meterware, aber die Anschlüsse waren, auch aus USA. Ich habe in diesem Winter den Überblick über die Bestellungen und Neuteile ein wenig verloren, das muss ich leider zugeben.
Während wir also auf die neuen Teile warteten, nahmen die Jungs sich die Zeit um die alten aufzubereiten. Die Kotflügen wurden geschweißt. Markus hat mal wieder Wunder mit dem Schweißgerät bewirkt und unter anderem auch die Kabine fast fertig gestellt. Und Michael hat sich die Ladefläche von unten vorgenommen. Diese war in genauso marodem Zustand, wie der Rest des Fahrzeugs und es gab mal wieder eine Zeit intensiven Entrostens. Wir fühlten uns zurückversetzt ins Jahr 2008, wo dies an der Tagesordnung war.

So sah es vorher aus:


Und hier seht Ihr das fast fertige Ergebnis:



Leider fehlt noch der hinterste Teil. Hier ist ein schmaler Bereich, in den wir mit keinem Werkzeug reinkommen. Es ist verflixt, wir können doch nicht, nachdem wir uns mit allem anderen so viel Mühe gegeben haben, pfuschen und diesen Teil einfach übertünchen.

Michael hat sich dann eine preiswerte Sandstrahlpistole gekauft, aber leider ist unser Kompressor nicht groß genug. Das Ding war für die Katz. Ich überlege jetzt schon, ob ich mir nicht die Mühe machen soll, die Stelle mit dem Dremel zu bearbeiten. Da beneidet mich keiner drum, denn das ist Sissyphus-Arbeit. Egal! Ich mag keinen Pfusch am Bau! Davon hatte der Pickup in der Vergangenheit schon zuviel. Also werde ich wohl in die Hände spucken und mich am kommenden Wochenende mal daran geben.

Hier unten seht Ihr die Kante. Auch wenn es gar nicht so schlimm aussieht, man kommt mit den normalen Werkzeugen nicht dort rein, und für den Dremel ist es ganz schön viel Arbeit:



Im Februar war es dann soweit. Unsere dringend erwarteten Teile aus USA sind endlich eingetroffen:



Jetzt konnte es weitergehen. Mein Bruder Oliver, der eine Menge von Autos versteht, nahm sich die Zeit und baute mit Michael zusammen die Bremse ein. Das komplette Innenleben der Trommelbremsen, die Bremsscheiben und –belege vorne, alle Bremsleitungen – das komplette System – wurden innerhalb eines Wochenendes ausgetauscht bzw. installiert. Ohne Olli hätten wir das niemals in so kurzer Zeit geschafft und dafür kommt an dieser Stelle ein herzliches


DANKESCHÖN liebster SKLAVENTREIBER!!!

Und noch einen Dank haben wir auszusprechen. Wir hatten nämlich kein Bördelgerät und Jürgen hat uns seins so selbstverständlich geliehen, wie wir es niemals erwartet hätten. Auch Dir ein ganz dickes Dankeschön dafür.

Als die beiden fast fertig mit der Arbeit waren riss dann auch noch die Entlüftungsschraube ab. Das ganze Teil auszubauen und zu einem befreundeten Dreher zu bringen, war die einzige Lösung. Danach gab es dann eine neue Schraube, die Jürgen auch glücklicherweise auf Lager hatte.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag. Die Füllstoffe und Öle konnten eingefüllt werden. Aber die Benzinleitungen zusammenzustellen war mehr Aufwand, als wir gedacht hatten. Also haben wir diese auch in Amerika bestellt – per Express. So lange wollten wir nicht wieder warten. Und es dauerte auch nur ein paar Tage, da meldete sich schon der Zoll. Nach zwei Wochen war alles da und vor zwei Wochen bauten Olli und Michael sie auch direkt ein, zusammen mit der neuen Benzinpumpe, die ja auch schon seit einem halben Jahr hier herumlag und auf den Einbau wartete.

In der Zwischenzeit konnte auch schon wieder ein Teil Elektrik verlegt werden, mit der wir im Juni letzten Jahres schon angefangen hatten. Gleichzeitig wurden die renovierten Kotflügel – innen und außen – wieder befestigt.

Unser Pickup wurde gaaaanz langsaaaam wieder zu einem richtigen Auto.
Hier ist Michael gerade dabei, den linken Innenkotflügel zu installieren.




Und am letzten Wochenende war es dann soweit: Eigentlich sollte einfach nur gebastelt werden, aber irgendwie spukte allen der Gedanke nach Sprit holen und Motor testen im Kopf herum. Nach ein paar Vorbereitungen und bevor wir uns versahen, standen vier Leute gespannt vor dem Auto und ich durfte starten.


Hier treffen Olli und Michael die Vorbereitungen für den ersten Startversuch nach eineinhalb Jahren.

Ihr erinnert Euch vielleicht: Der Motor lief in Deutschland nie auf Benzin. Die Benzinpumpe war defekt, es war kein Sprit im Tank (obwohl der Geber „voll“ anzeigte) und jetzt könnt Ihr Euch unsere freudige Spannung sicher vorstellen.

Zuerst hatten wir die Zündspule abgeklemmt um den Motor langsam ein bisschen routieren zu lassen, damit sich das Öl verteilen konnte. Dann startete ich und es passierte – nichts. Das lag daran, dass die Schaltkulisse noch nicht ganz exakt ausgerichtet ist und somit nicht ganz auf Parken stand. Ich versuchte es damit, den Schalthebel ganz nach oben zu ziehen und jetzt drehte auch endlich der Anlasser, aber ansonsten passierte nicht viel. Der Kraftstoff musste sich ja auch erst einmal den Weg durch die Leitungen suchen. Wir versuchten es eine Weile, aber immer noch drehte nur der Anlasser.

Ein bisschen Starthilfe auf den Luftfilter gesprüht half auch nicht viel. Dann bauten wir den Luftfilter ab und schütteten Sprit direkt in die Einspritzanlage und – der Motor sprang für ein/zwei Umdrehungen an und ging dann direkt wieder aus. Alle waren sehr vorsichtig, denn wir waren immer noch nichts sicher, ob die Zündreihenfolge auch stimmte, da wir das bis dahin noch nicht kontrollieren konnten.

Irgendwie war das aber nicht befriedigend. Also bauten die Jungs die Einspritzanlage auseinander und stellten mit Hilfe einer 9-Volt-Blockbatterie fest, dass ein „Ei“ nicht funktionierte. Außerdem war das ganze Ding sehr verschmutzt und wurde erst einmal gereinigt.
Hier begutachten Markus und Olli den Kasus Knacksus:


Fehlersuche:


Nicht nur Olli kniete sich richtig rein:


Bei weiteren Versuchen gab es ordentliche Fehlzündungen und jetzt war klar, dass die Zündfolge noch nicht stimmte. Wir bemühten den guten „Hayes“ – das Werkstatthandbuch und mussten dann aber doch noch Jürgen am heiligen Sonntag zu Hause anrufen, um die Reihenfolge der Zylinder bestätigt zu bekommen. Auf dem Motorblock standen nämlich Zahlen, aber es war nicht ganz sicher, ob das die Nummern der Zylinder waren. Nachdem diese Frage nun geklärt war und sichergestellt war, wo die Position eins im Zündverteiler ist, war es ein Leichtes anhand der in den Motorblock eingestanzten Zündreihenfolge, die richtige Kombination zu finden.

Weitere Startversuche bestätigten unser Teamwork. Der Motor sprang sauber und ohne Fehlzündungen an, drehte zwei- bis viermal und ging dann wieder aus.

Wir haben es am Sonntag leider nicht geschafft, ihn richtig zum Laufen zu bekommen. Die TBI scheint defekt zu sein. Markus ist jetzt erst einmal auf Malle aber Olli kommt – treu wie immer – allabendlich in die Scheune, um Michael zu helfen.

Aber es ist eine Euphorie entstanden. Es hat so einen Spaß gemacht, den Motor laufen zu hören und zu merken – der will! Ich hoffe, es sind tatsächlich nur ein paar Kleinigkeiten, wie das korrekte Einstellen der Schaltkulisse und die Montage der Auspuffanlage, ohne die der Motor keinen „Widerstand“ bekommt, die ihn vom Laufen abhalten. Und ich hoffe, wir bekommen die TBI wieder hin, denn ansonsten wird es bestimmt wieder teuer.

Apropos teuer: 50 original Karrosserieschrauben aus USA = 89 Euro – da legst Dich nieder!

Gestern Abend rief Michael mich um halb elf an. Er war noch in der Scheune. Ich sollte mal kurz rüberkommen, war aber zu müde. Ich habe es noch nicht gesehen, aber er sagte mir heute es seien nur noch die Motorhaube, die Sitzbank und die Ladefläche, die montiert werden müssten. Anscheinend ist die vordere Verblendung, Stoßstange etc. auch schon wieder eingebaut. Ich bin sooo gespannt und ausgerechnet heute Abend bin ich verabredet und kann erst später in die Scheune. Dann aber wieder mit Fotoapperat – versprochen!

Liebe Grüße
Eure

PS: Am kommenden Wochenende fahren wir nach Schleswig-Holstein und holen unser frisch ersteigertes Hard-Top ab. Aber dazu mehr im nächsten Post, der hoffentlich bald folgen wird.

Restauration (32)

8. Juni bis 25. Juni 2009

Es geht voran auf Moosheide. Die Hinterachse wurde abgeholt und im Gegenzug haben wir eine neue Frontmaske bekommen. Mark hatte noch eine vorrätig und unsere alte war nach genauem Hinsehen nicht mehr wirklich gut zu gebrauchen. Michael hatte inzwischen die Anbauteile umgebaut und die Frontmaske stand fertig zum Einbauen bereit. Wir warteten nur noch auf die Gummilager und Befestigungen aus Amerika.

Danach war wieder nicht wirklich viel zu tun. Weil uns die Befestigungen für die Kabine fehlten, konnten wir diese auch nicht wieder aufsetzen – dachten wir. Nach genauer Inspektion der Body-Mounts haben wir aber gemerkt, daß wir die Kabine sehr wohl aufsetzen, nur noch nicht befestigen könnten. Gesagt, getan! Heiner hat uns freundlicherweise mit seinem Manitou geholfen, so daß das Aufsetzen nicht wieder so eine gefährliche Aktion wurde.

Danke Heiner, ohne Dich wäre das ziemlich schwierig geworden!



Innerhalb von 20 Minuten war die Kabine wieder auf dem Rahmen und wir waren glücklich.



Endlich, denn ab jetzt kann man das Gebilde fast wieder als Auto bezeichnen. Die Lenkung war schnell wieder angeschlossen und zum ersten Mal nach 8 Monaten konnte der Pickup wieder rangiert werden.


Jetzt haben wir wieder sehr viel zu tun. Als allererstes haben wir die Kabine sauber gemacht. In der langen Zeit hatte eine Ratte sie als Asyl entdeckt und die Hinterlassenschaften wollten wir so schnell wie möglich los werden. Also hat Michael die Kabine von außen gereinigt, während ich mich an die Innenreinigung gemacht habe. Zusammen waren wir schnell zufrieden mit dem Ergebnis.

Als nächstes wird die Elektrik angeschlossen. Ein Teil ist schon wieder verlegt, der Rest folgt am Samstag. Und der eklige Hauptstecker, an den sich mancher vielleicht noch erinnert, ist auch schon fast wieder sauber.

Um nicht untätig herumzustehen haben wir dann schon mal die Kotflügel vom Dachboden geholt. Aber, das was uns vor einem halben Jahr noch als „ganz ok“ vorkam, holte uns gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Innen- und Außenkotflügel sind dermaßen rott, daß wir sie auf kurz oder lang austauschen müssen. Fürs erste wird es reichen, sie noch einmal zu schweißen. Markus wird das für uns machen und da er begnadet gut schweißen kann, sind wir da auch ganz guter Dinge. Auch das soll am Samstag geschehen, aber in zwei Jahren werden wir nicht darum herumkommen, sie komplett auszutauschen und den Wagen zu lackieren. Glücklicherweise haben wir schon die neuen Türen von Mark, denn da sieht es nicht viel anders aus.

Aber wie gesagt, erst einmal werden wir die Basis in Ordnung bringen, für die Optik müssen wir uns Zeit nehmen. Immerhin ist das ganze Projekt ja auch eine finanzielle Angelegenheit.

Dann hat Michael zusammen mit meinem Bruder, der mittlerweile auch Spaß am Pickup bekommen hat, die Bremstrommeln ausgebaut. Morgen gehen sie zum Sandstrahlen und dann werden sie lackiert. Über die Farbe sind wir uns noch nicht einig geworden. Mal sehen, was der Farbkasten so her gibt. In der Zwischenzeit wird das Innenleben bestellt. Aber das hat noch ein wenig Zeit.

Ich muß an dieser Stelle einmal erwähnen, daß Michael, als er die Kotflügel sah, zum ersten Mal der Mut verlassen hat. Denn jedes Teil, welches von oben kommt, sieht viel schlimmer aus, als wir in Erinnerung hatten und langsam wird uns klar, daß wir es bis zu unserem Wunschtermin – Ende August – wahrscheinlich nicht schaffen können, den Pickup ans Laufen, über den TÜV und angemeldet zu bekommen. Das ist schon ein wenig frustrierend, wenn man bedenkt, daß zumindest Michael seit Oktober letzten Jahres seine komplette Freizeit und wir beide unsere gesamten finanziellen Mittel in dieses Auto stecken. Alle packen mit an, wie gesagt, hilft selbst mein Bruder mittlerweile mit und trotzdem muß man den Tatsachen ins Auge sehen, daß August ziemlich unrealistisch ist. Trotzdem machen wir weiter wie bisher. Aber eines ist gewiß: Man muß schon ziemlich viel Herzblut (und nicht nur das) in so ein Projekt stecken und aufpassen, daß es einen nicht auffrißt. Ich bin sicher, dieser Kelch wird an uns vorüber gehen, aber leicht ist es nicht, sich von so einer zeitlichen Vorgabe gedanklich trennen zu müssen.

Jetzt müssen wir uns aber endlich um die Leitungen (Sprit, Bremsen und Hydraulik) kümmern, schauen, was wir brauchen und bestellen. Und das ist auch endlich möglich, denn gestern kam der Anruf: der Tankgeber mit den Anschlüssen und die Body-Mounts sind endlich aus Amerika eingetroffen und warten darauf, von uns abgeholt zu werden.

Liebe Grüße
Eure

Restauration (31)

7. Mai bis 7. Juni 2009


Es hat sich viel getan auf der Moosheide, aber zur Zeit stagniert die Arbeit am Pickup ein wenig. Aber eins nach dem anderen:

Wir hatten uns beim TÜV erkundigt, was wir tun müßten um den neuen Rahmen einsetzen zu dürfen. Dazu machten wir einen Termin vor Ort, denn wir wollten sicher gehen, daß uns dann nicht bei der Abnahme wieder etwas dazwischen kommt. Leider ging es dann doch nicht so reibungslos, wie wir dachten. Der TÜV verlangte nämlich einen Auftrag vom Straßenverkehrsamt. Also begaben wir uns am nächsten Tag zum zuständigen Amt. Dort bekamen wir den gewünschten Auftrag und vereinbarten einen neuen vor Ort Termin. Leider war der Auftrag dann aber falsch ausgefüllt, so daß ein weiterer Besuch beim Straßenverkehrsamt fällig wurde. Aber diesmal war dann alles in Ordnung und endlich konnte eine gültige Fahrgestellnummer in den Rahmen eingeschlagen werden, so daß dieser jetzt offiziell zu unserem Auto gehört.

Da wir jetzt Rechtssicherheit hatten, haben wir den alten Rahmen auseinandergenommen und dem nächsten Schrotthändler mitgegeben. Ein bißchen traurig war das schon. Die viele Arbeit die dort drinsteckte konnte man noch gut sehen. Aber der neue gute Rahmen entschädigt uns natürlich dafür. Hier geht das gute Stück auf seinen letzten Weg. Den Schrotthändler hats gefreut.

Der Unterboden der Fahrerkabine ist nun auch sauber, mit Rostschutz versehen, schwarz und dann mit Klarlack lackiert und mit Unterbodenwachs eingesprüht.

Hier steht Michael davor und reinigt ein weiteres Stück.

Allerdings ist das Führerhaus noch nicht komplett fertig. Markus hatte angefangen die Schweller zu schweißen, aber weil wir die Kabine zum Schutz auf eine alte Matratze gelegt hatten, kommt er nun nicht mehr weiter. Um die Schweißarbeiten abzuschließen zu können, werden wir das Führerhaus auf dem Rahmen montieren. Dann kommt Markus besser dran und die Brandgefahr ist nicht so hoch.

Aber die von Markus begonnenen Schweißarbeiten werden von allen hoch gelobt. Doch seht selbst:

Der Differentialdeckel hatte beschlossen, Michael zu ärgern. Er war bereits schwarz lackiert und mit Klarlack versehen. Zum Abschluß sollte er in den Brennofen um den Klarlack auszuhärten. Aber als er da raus kam sah er so aus:


Wir können uns nicht erklären, was da passiert ist. Michael schliff das Ding also wieder ab und wiederholte die Prozedur. Das Ergebnis war das gleiche, wobei alle anderen Teile hochglänzend aus dem Ofen kamen. Der Deckel wurde also zum dritten Mal abgeschliffen und nach dem Schwarzlackieren nur noch mit normalem Klarlack behandelt. Mittlerweile sitzt er ordentlich an seinem Platz mitsamt der Dichtung und den 14 neuen Schrauben, die Jürgen uns besorgt hatte.


Und auch die anderen aufgehübschten Anbauteile hat Michael nun wieder am Motor befestigt.

Apropos Jürgen. Er besorgt uns einen neuen Tankgeber samt Benzinpumpe und allem, was dazu gehört. Alles andere macht keinen Sinn, da ansonsten mit weiteren Problemen zu rechnen ist. Daß wir eine Benzinpumpe brauchen, war uns ja schon lange bewußt. Wenn diese dann da ist, können wir anfangen die Benzinleitungen auszumessen, zu bestellen und zu montieren.

Dann wollten wir das Führerhaus aufsetzen. Bei der Kontrolle der Body-Mounts stellten wir aber fest, daß uns was fehlt. Die Gummis würden wir vielleicht noch zusammen bekommen aber wir hatten keine einzige Schraube mehr. Die waren bei der Demontage alle abgerissen und die verbliebenen Retainer sehen auch nicht mehr toll aus. Außerdem haben wir fünf neue Silentblöcke für die Kabine, einer fehlt, und keinen einzigen für die Ladefläche. Nachdem wir hin und her überlegt haben, hat sich Michael noch einmal hilfesuchend an Jürgen gewandt und das einzig sinnvolle gemacht, nämlich das komplette Mountig-Kid für die Kabine und die Ladefläche bei ihm bestellt. Es steckt so viel Arbeit im Auto, da macht es Sinn, in die Befestigungen zu investieren. Wir warten nun auf die Lieferung.

So lange ist nicht wirklich viel zu tun. Wir haben die Frontmaske vom Dachboden geholt und angefangen, sie zu bearbeiten. Aber so wie es aussieht, werden auch hier zwei kleine Bleche aufgeschweißt werden müssen.



In der Zwischenzeit haben wir die Teile aus dem zweiten Führerhaus geholt und in der Scheune gelagert. Die Bremsscheiben warten auf ihren Einbau. Die Türen und der Innenkotflügel werden noch ein wenig auf dem Dachboden lagern müssen, bis sie dann dran sind, eingebaut zu werden.

Da wir nun einen Hinterachse haben, die wir auf keinen Fall mehr brauchen, haben wir diese inklusive aller vier Felgen und Reifen erfolgreich bei ebay versteigern können. Der gute Mark konnte sie brauchen und wir haben jetzt ein wenig Startkapital für die bestellten Teile.

Heute werden wir dann auch das zweite Führerhaus bei ebay einstellen. Es ist zwar vom Material her besser aufgestellt, als das, welches wir haben, aber wir müßten alles komplett umbauen, was wesentlich viel mehr Arbeit erfordern würde, als das ganz Schweißen. Und daß Markus das gut hinbekommt, das wissen wir. Wenn nur endlich die Teile kommen würden. Damit es dann endlich weiter gehen kann.

Wie gesagt, es stagniert im Moment ein wenig.


Liebe Grüße

Eure

 
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